Wilhelm Tell
Drama von Friedrich Schiller
Nominiert für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2019
Kein Drama hat den deutschen Sprichwortschatz so bereichert wie Schillers »Wilhelm Tell«. Dies hat mit der Rolle dieses Schauspiels in der deutschen Geschichte zu tun: Es wurde immer wieder zur politischen Stellungnahme herangezogen. Aber ist es das ›Revolutionsdrama‹ schlechthin? Oder bringt nur der im Alleingang vollzogene Tyrannenmord eine wirkliche Änderung der Verhältnisse hervor?
Schiller entwirft drei Handlungsstränge: Tell weigert sich, den auf dem Marktplatz provokant installierten Hut des brutalen Burgvogts Gessler zu grüßen. Um ihn zur Räson zu rufen, zwingt Gessler Tell, einen Apfel vom Kopf seines ihn begleitenden Sohnes zu schießen. Tell gelingt das Ungeheure. Aber er lässt Gessler wissen, dass ein zweiter Pfeil ihn getötet hätte, wäre der Schuss missglückt. Eine Todfeindschaft ist damit besiegelt. Parallel proben die vom Habsburger Kaiserreich unterdrückten Schweizer den geheimen Widerstand. Und dann gibt es noch die konfliktreiche Beziehung zwischen Berta von Bruneck und Ulrich von Rudenz, die beide in verschiedenen politischen Lagern stehen und ihre Liebe in den sich überschlagenden Ereignissen auf den Prüfstand stellen müssen.
Seit der Uraufführung 1804 wird um die Deutungshoheit dieses Schauspiels gestritten: Mal diente es der eigenen nationalen Bestätigung, mal begleitete es, als Revolutionsstück gelesen, gesellschaftliche Umbrüche. In seiner Neuinszenierung des Dramas unternahm Hausregisseur Jan Neumann mit dem Ensemble nun den Versuch, »Wilhelm Tell« auf seine Aktualität hin zu untersuchen.
Mit dem Alphornensemble Weimar
ℹ️ Hintergrundinfos und Eindrücke von den Proben finden Sie hier.
Wilhelm Tell; Johannes Parricida, Herzog von Schwaben: Krunoslav Šebrek
Walter Tell, sein Sohn: Nicolai Šebrek / Arjen Poller
Ruodi; Hedwig, Tells Gattin; Konrad Hunn, Armgard; Friesshard; Ausrufer; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Nadja Robiné
Werner Stauffacher; Fischer; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Max Landgrebe
Arnold vom Melchtal; Werni; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Bastian Heidenreich
Landbergischer Reiter; Werner Freiherr von Attinghausen, Bannerherr; Walther Fürst; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Sebastian Kowski
Ulrich von Rudenz, sein Neffe; Rösselmann, der Pfarrer; Herr Stüssi; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Nahuel Häfliger
Kuoni; Gertrud, Stauffachers Gattin; Berta von Bruneck, eine reiche Erbin; Struth von Winkelried; Frau Stüssi; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Isabel Tetzner / Katharina Hackhausen
Landbergischer Reiter; Klaus von der Flüe; Leuthold; Herrmann Gessler, Reichsvogt in Schwyz und Uri: Gulab Jan Bamik
Regie: Jan Neumann
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Nini von Selzam
Musik: Johannes Winde
Video: Andreas Günther (Who-be)
Dramaturgie: Beate Seidel
Spielort: Großes Haus
Dauer: 3 Std. 0 Min.
Pause: 1 Pause
Premiere: 1. Februar 2019