Louis Stiens

Louis Stiens

Louis Stiens studierte Tanz an der Heinz-Bosl-Stiftung in München und an der John Cranko Schule in Stuttgart. Von 2011 bis 2022 war er Halbsolist beim Stuttgarter Ballett. Er interpretierte neoklassische bis zeitgenössische Werke von John Cranko und Marcia Haydée und arbeitete mit Choreografen wie Jiří Kylián, William Forsythe, Hans van Manen, Christian Spuck, Marco Goecke, Demis Volpi, Nanine Linning und Shaked Heller zusammen.

Seit vielen Jahren ist Stiens auch als Choreograf tätig. Erste Anerkennung erhielt er mit seinem Solo »Mäuse« (2010) für die Stuttgarter Noverre Gesellschaft, das beim BEO Wettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. Gemeinsam mit Marco Goecke entstand die Koproduktion »Dancer in the Dark« (2012). Es folgten sieben weitere Auftragsarbeiten für das Stuttgarter Ballett sowie die Stücke »Wounded« (2018) und »Tal« (2023) für das Ballett Zürich. Für die Produktion »Die Sieben Todsünden/Seven Heavenly Sins« (2019) von Anna-Sophie Mahler schuf er eine weitere spartenübergreifende Arbeit.

In der Spielzeit 2024/25 brachte er zahlreiche Werke zur Uraufführung, darunter »Fieber« für das Ballett Graz, »Strip« für das Leipziger Ballett und »High« für das Wiener Staatsballett. Letztere Arbeit entstand in enger Zusammenarbeit mit der schwedischen Komponistin Lisa Streich. Mit »Plasma und Penicillin« am Deutschen Nationaltheater Weimar gab Stiens sein Regiedebüt und erweiterte seine künstlerische Praxis um gesprochenen Text und den Einsatz von Schauspiel. Darüber hinaus choreografiert und tanzt er regelmäßig für freie Projekte, darunter Solid Transitions, das Stuttgarter Winterfilmfestival sowie Kooperationen mit der Künstlerin Peaches.

Neben der Entwicklung eigener Choreografien arbeitet Stiens auch regelmäßig im Bereich Schauspiel, unter anderem an »Hauptsache Arbeit« (2010) von Sibylle Berg und Hasko Weber, »Waste« (2022) von Gianina Cărbunariu, »Der Sturm« und »Was ihr wollt« (2023) in der Regie von Burkhard C. Kosminski sowie »Das Ballhaus« (2023) von Jan Neumann.

Mit »Kiss me, Kate« (2025) in der Regie von André Kaczmarczyk schuf Louis Stiens seine erste Musical Choreografie. 

Foto: © Lorenzo Galdemann