Kiss me, Kate
Musical übers Verlieben und Betrügen von Cole Porter und Sam & Bella Spewack
Musicalstar Lilli Vanessi und ihr Produzent und Spielpartner Fred Graham haben eine Beziehungskrise: In der Musical-Version von Shakespeares Komödie »Der Widerspenstigen Zähmung« fliegen zwischen ihnen die Fetzen. Und als dann noch zwei theaterliebende Gangster ins Spiel kommen, um Fred zu erpressen, entfaltet sich ein irrwitziger Krimi, der für komödiantische Verwirrung sorgt.
Wie kann man Herzen brechen? »Schlag nach bei Shakespeare!«, lautet ein Tipp für alle. Dieser und viele weitere Ohrwürmer machten das Musical seit seiner Uraufführung 1948 zu einem Welterfolg.
Der preisgekrönte Schauspieler und Regisseur André Kaczmarczyk wird den Broadway-Hit inszenieren und die Geschichte voller Beziehungskrisen dabei bunt und aus heutiger Perspektive beleuchten.
Sonntag // 30. November 2025 // 16.00 Uhr // Großes Haus
Freitag // 12. Dezember 2025 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Freitag // 26. Dezember 2025 // 16.00 Uhr // Großes Haus
Freitag // 16. Januar 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Samstag // 31. Januar 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Samstag // 14. Februar 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Donnerstag // 5. März 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Sonntag // 15. März 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Montag // 6. April 2026 // 18.00 Uhr // Großes Haus
Freitag // 24. April 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Freitag // 29. Mai 2026 // 19.30 Uhr // Großes Haus
Musik und Gesangstexte von Cole Porter
Buch von Sam und Bella Spewack
Deutsch von Susanne Wolf
Uraufführung: 30. Dezember 1948, New York
Zuletzt am DNT: Spielzeit 1969/70
in deutscher Sprache
Die Aufführung von KISS ME, KATE erfolgt durch besondere Vereinbarung mit Concord Theatricals GmbH, namens und im Auftrag von Tams-Witmark LLC.
Lilli Vanessi/Katharina: Dascha Trautwein
Fred Graham/Petruchio: Krunoslav Šebrek
Lois Lane/Bianca: Sarah Mehnert
Bill Calhoun/Lucentio: Calvin-Noel Auer
Erster Ganove: Fabian Hagen
Zweiter Ganove: Alexander Günther / Jörn Eichler / Bastian Heidenreich
Harrison Howell: Sebastian Kowski
Gremio/Gregory: Henrik Mrochen
Hortensio/Nathaniel: Caleb Felder
Harry Travour/Baptista: Laurie Gibson
Hattie, Garderobiere: Susann Günther
Ralph, Inspizient: Oliver Luhn
Erster Bühnenarbeiter: Narumi Hashioka
Zweiter Bühnenarbeiter: Jens Schmiedeke
Dritter Bühnenarbeiter: Vahè Hakhverdian
Tänzer:innen: Valeria Busdraghi / Maja Kowalik / Evgenii Livanskii / Patrick Santos / Pia Hartwig
Mit dem Opernchor des DNT
Statisterie des DNT
Es spielt die Staatskapelle Weimar
Musikalische Leitung: Johannes Bettac
Inszenierung: André Kaczmarczyk
Bühne: Ansgar Prüwer
Kostüme: Martina Lebert
Choreografie: Louis Stiens
Choreinstudierung: Laura Brannath
Dramaturgie: Charlotte Hennen / Beate Seidel
Licht: Jörg Hammerschmidt
Spielort: Großes Haus
Dauer: 3 Std. 15 Min.
Pause: eine Pause
Premiere: 7. November 2025
Hinweis zu sensorischen Reizen: In der Aufführung kommen stroboskopähnliche Lichteffekte und am Ende des ersten Teils eingespielte Schussgeräusche zum Einsatz.
Fakt 1
»Kiss me, Kate« gewann 1949 fünf Tony Awards. Nach der Uraufführung am 30. Dezember 1948 am New Century Theatre wurde die Show in das Shubert Theatre verlegt. Dort ging das Musical bis 1951 insgesamt 1077 Mal über die Bühne. Am 8. März 1951 startete die erste »Kiss me, Kate«-Produktion in Europa: Im Londoner Coliseum Theatre war das Musical mit etwa 400 Vorstellungen ebenfalls enorm erfolgreich. Wie auch in Deutschland: »Die Operette ist tot. Das Musical ist da«, jubelte die Frankfurter Abendpost nach der deutschen Erstaufführung von »Kiss me, Kate« im Frankfurter Börsensaal.
Fakt 2
»Kiss me, Kate« ist nicht nur ein Backstage-Musical, sondern bezeichnet auch eine intensiv-zitronig duftende Kletterrose mit nostalgischen rosa Blüten, die ihre maxinale Duftintensität morgens und abend erreicht.
Fakt 3
Bella und Sam (eigentlich Samuel) Spewack lieferten die Dialoge für »Kiss me, Kate«. Die beiden schrieben seit 1928 für die Bühne und seit 1931 auch für Hollywood. Bevor das Paar im Showgeschäft Fuß fasste, arbeiteten die Spewacks bis 1926 als Auslandskorrespondent:innen in Moskau für die »New York World« und andere Zeitungen.
Fakt 4
Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung« fungiert in »Kiss me, Kate« als Stück im Stück und trägt im englischen Original den Titel »The Taming of the Shrew«. Katharina (kurz: Kate) wird dabei als ›shrew‹ bezeichnet, was übersetzt so viel wie ›zänkische Frau‹ bedeutet. Das englische Wort ›shrew‹ kann aber auch als ›Spitzmaus‹ übersetzt werden. Der Titel Shakespeares spielt mit dieser Doppeldeutigkeit von Tiermetapher und Frauenbild.
Fakt 5
Als Vorlage für die sich ständig streitenden Charaktere Lilli Vanessi und Fred Graham diente den Spewacks ein reales Paar: Die beiden Schauspielstars Lynn Fontanne und Alfred Lunt (verheiratet seit 1922, wie die Spewacks) hatten sich angeblich während der Proben zum Shakespeare-Musical »Shrews« ständig gestritten und lieferten dadurch die Inspiration für die beiden Hauptfiguren in »Kiss me, Kate«.
Fakt 6
»Kiss me, Kate« war eine der ersten Broadway-Shows, in der People of Color zum Bühnenensemble gehörten.
Fakt 7
Porters Partitur enthält zahlreiche Tempiwechsel, komplexe Harmonien und synkopische Rhythmen. Das Musical gilt als einer der musikalisch anspruchsvollsten Klassiker und wurde vielfach adaptiert in Jazz- und Popnummern.
Fakt 8
Das für die Uraufführung benötigte Kapital von 180.000 Dollar aufzutreiben war zunächst schwierig: Cole Porters Name wirkte auf die potenziellen Investoren des Unternehmens eher abschreckend, was vor allem daran lag, dass ettliche seiner Shows vorher am Broadway gefloppt waren. Auch die eher unbekannte Besetzung zog kaum. Porter konnte schließlich doch seinen alten Freund »Jack« C. Wilson als Produzent und später als Regisseur der Show gewinnen. Mit Wilsons Unterstützung wurden 72 Mäzene gefunden, die den Weg für »Kiss me, Kate« auf den Broadway finanziell pflasterten.
Fakt 9
Außer »Kiss me, Kate« gibt es zahlreiche weitere Adaptionen des Shakespeare-Stoffes »Der Widerspenstigen Zähmung«, darunter die gleichnamige Komische Oper von Hermann Goetz (UA 1874), die Teenie-Komödie »10Dinge, die ich an dir hasse« (1999) und sogar einen Bollywood-Film »Isi Life Mein …!« (2010).
Fakt 10
Die erste dokumentierte Aufführung eines Shakespeare-Stücks in Nordamerika war »Der Widerspenstigen Zähmung« 1753 in Virginia.